Das Lied der weißen Wölfin


Marie macht sich nach dem Tod ihres Bruders auf dem Weg nach Kanada. Als ihr Treck überfallen wird, bleibt sie zurück und findet sich kurze Zeit später in einem Indianer Dorf wieder. Dort lernt sie die fremde Kultur kennen und lieben. Doch ihr Verlobter wartet auf Sie und so nutzt sie die erste Gelegenheit zu ihm zu kommen.

Es ist 1882, als Marie Blumfeld beschließt Deutschland zu verlassen, um sich alleine auf den Weg nach Kanada zu machen. In ihrer Heimat hält sie nach dem Tod ihres Bruders nichts mehr und so wurde aus der Not ein Vertrag geschlossen, der sie als Verlobte eines Reverends nach Kanada führt. Mit vielen anderen jungen Frauen wagt sie die Überfahrt. Der Treck kommt gut voran und auch einen sympathischen Verehrer erwischt die junge Marie ebenfalls. Der Chief des Trecks verhält sich außerordentlich nett ihr gegenüber und auch eine Freundin findet die ruhige und zurückhaltende Marie. Doch nur kurz vor dem Ziel wird die ruhige Fahrt zur Hölle. Marie hat Glück im Unglück und überlebt schwer verletzt. Was aus dem Treck wurde, weis sie nicht. Krieger der Cree, ein örtlicher Indianerstamm, finden die junge Frau alleine vor und bringen sie zu ihrer Heilerin. Die alte Onawah kümmert sich um sie und lässt Marie einen Hauch von mütterlicher Liebe erfahren. Doch ihre Pflicht die mit dem Vertrag geschlossen wurde liegt ihr auf dem Gewissen und so zieht sie nach ihrer Genesung mit Pelzhändlern weiter zu ihrem Verlobten. Dort angekommen versucht sie allem eine Chance zu geben und erfährt dennoch die gleiche Schmach wie in ihrer Heimat. Besonders die Einstellung der Dörfler gegenüber den Indianern macht Marie sehr zu schaffen. Sie hat die Kultur und die Menschen kennengelernt und kann das Bild das in der Stadt von Indianern verbreitet wird so gar nicht nachvollziehen. Als Marie dem Bürgermeister begegnet wird ihr einiges klar und im selben Zug zeigt auch ihr Verlobter sich von einer anderen Seite. Doch Marie macht auch positive Erfahrungen. Der Dorflehrer und seine Frau sind überaus herzlich zu Marie und bieten ihr auch sogleich eine Stelle an. Auch einer der Pelzhändler der wieder in der Stadt ist macht die Welt für Marie etwas fröhlicher.

Fesselndes Abenteuer?!

Der Klappentext von "Das Lied der weißen Wölfen" kündigt ein fesselndes Abenteuer in Kanada an. Nur meiner Meinung nach ist das herzlich übertrieben. Kanadas weiten werden dort wohl kaum bis gar nicht dargestellt und das fesselnde Abenteuer ist auch eher trügerisch. Im Buch "Im Land des roten Ahorns" wird dagegen wirklich tiefreichend auf die Schönheit Kanadas eingegangen. Daran merkt man das Claire Bouvier es doch gut kann. Denn an Abenteuer Spannung und alles was dazugehört lässt dieses Buch nicht missen. Doch mit dem Buch der Wölfin ist für mich zwar ein schöner Schmöker dazu gekommen, aber definitiv nicht mehr. Der Sprung zu Maries Tagebucheinträgen und die Geschichte die damit zu Tage kommt ist recht interessant gestaltet. Auch war ich sehr davon angetan das die Autorin Marie nicht hat vergessen lassen das sie mit anderen jungen Frauen gereist war. Doch die anfängliche Sympathie fiel gleich wieder als Marie doch kurze Zeit später keinen Gedanken mehr an ihre verschleppte Freundin verschwendet. Der Chief des Trecks ist ein außerordentlicher Sympathieträger. Seine zarten Annäherungen zu Marie sind einfach grandios. Philipp Carter, der Pelzhändler, dagegen wird teilweise sehr grau dargestellt. Klar ist er lieb und nett, aber eine richtige Charakterisierung kommt nicht zu Stande. Alles in allem ist das Buch eines, wo man auf etwas hin fiebert das nicht erreicht wird. Dennoch schön geschrieben mit netten Passagen zu den Indianern.


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