Im Land des roten Ahorns


"Im Land des roten Ahorns" von Claire Bouvier ist ein romantischer Roman der im Jahr 1875 spielt. Die Autorin schickt ihre Leser von Hamburg nach Boston, weiter bis nach Kanada um dort ihren Höhepunkt zu erreichen. Jacqueline ist die Hauptperson in dieser schmucken Liebesgeschichte. Sie hat einiges durchzustehen und verkörpert auf eine Art ein verwöhntes Dummchen das im Laufe der Geschichte einen Reifungsprozess durchlebt.

Jacqueline ist Hamburgerin, Halbwaise und ihr Vater ein angesehener Kartograf - zumindest war er das einmal. Trunkenheit und der Krebs haben ihn ruiniert. Als Jacquelines Vater dann stirbt steht sie mit einem Berg von Schulden da. Einzig der treue Hausdiener Christoph und die Familie ihres Anwaltes sind ihr geblieben. Die Gläubiger ihres Vaters halten sich bis zur Beerdigung zurück, bis auf Fahrkrog der sie sexuell bedrängt. Als er nicht bekommt was er will lässt er Fenster einwerfen und das Haus überfallen wobei die gute Seele Christoph ums leben kommt. Nach diesem Vorfall wohnt Jacqueline bei der Familie ihres Anwaltes bis zur Überfahrt nach Kanada. Denn als ihr Vater noch lebte trug er ihr auf den Briefkontakt zu dem in Kanada lebenden Alan Warwick aufrecht zu erhalten, als er nicht mehr in der Lage dazu war. Daraus ist für Jacqueline eine zarte Freundschaft und Verliebtheit entstanden. Und da in Hamburg sie nichts mehr hält will sie sich in Kanada, dem Land das ihrem Vater so viel bedeutet hat, ein neues Leben aufbauen. 

Nun ist es soweit, sie ist bei Alan angekommen. Dieser ist nun leider kein junger Mann mehr und auch die romantische zuvorkommende Art seiner Briefe vermisst man herzlich. Es stellt sich herraus dass der Mann alles andere als liebevoll ist. Nachdem er Jacqueline tagelang einsperrt damit sie einer Heirat mit ihm einwilligt, gelingt ihr bei einem unachtsamen Augenblick die Flucht geradewegs in die Arme des Sägewerkbesitzer Conner. Man könnte meinen das Knistern zwischen den Beiden greifen zu können so tollpatschig-süß sind die Beiden zusammen. Aber Conner ist mit Marion verlobt. Und erinnert Jacqueline ihn doch nur an seine tote Schwester Beth die an dem selben Fieber starb das Jacqueline befallen hat?

Nach ihrer Genesung macht Conner sich mit Jacqueline auf den Weg nach Montreal um Conners Waren per Floßfahrt abzuliefern. Doch Alan ist ihnen auf den Fersen, er will sich an Jacqueline rächen. An den Niagarafällen angekommen verursacht Alan eine Katastrophe..

Der Roman ist solide und schön geschrieben. Man wird neugierig wie es weiter geht und bekommt Einblicke in die schwere Arbeit von Holztransporten. Jedoch ist das auch eher alles was an geschichtlichen Fakten zu Tage kommt. Der Fokus liegt auf einer wunderschön erzählten Liebesgeschichte, wo man immer wieder überrascht sein darf was als nächstes kommt. Conner hat mir da am Besten gefallen, seine Art ist einfach zum Knuddeln! Jacqueline bringt mich dagegen oft nur zum Kopf schütteln. Sie ist naiv und ihr Verhalten lässt an ein dümmliches Kindergehabe erinnern. Doch im Laufe des Romans wird auch sie vernünftiger. Was ich vermisst habe sind eindrucksvolle Schilderungen von Natur und Umgebung, auch die Personen sind optisch grau. Gesichter, Körper, Kleidung, Gebäude, Landschaft wird doch wenn nur sehr seicht beschrieben. Alles in allem ist dieser Roman eine schöne kurze Geschichte für zwischendurch.

Mein Gedankengang. Jacqueline beschließt nach Kanada auszuwandern und fragt sich was mit Christoph dann passieren soll. Kurz drauf trifft sie im Haus ein und findet Christoph Tod auf. Mein Gedankengang war der, dass ich mich fragte ob das nötig war, gab es selbst für Fahrkrog keinen Grund einen Menschen zu töten. Mir schien es daher so das er nur starb um der Frage zu entgehen was mit ihm in Zukunft passieren soll.


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