Der Klang des Muschelhorns


Die "Zwillinge" Linda und Carol sind nun im heiratsfähigen Alter. Carol hat sich auch schon einen Mann geangelt. Nur Linda träumt noch von der Liebe bis sie Fritz kennenlernt. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Karl und Ida ziehen auf die Nordinsel, Cat und Chris verschwinden und Rata Station reist sich Jane unter den Nagel. Linda, Carol und Mara sitzen nun auf der Straße und hoffen auf Unterschlupf bei Carols Verlobten.

Neuseeland 1853: Während einer Reise von Ida und Karl auf die Nordinsel verlieben sich die Beiden in die warme Gegend und wollen dort eine kleine Käserei eröffnen. Mara, die Tochter der Beiden, ist gar nicht glücklich über die Entscheidung. Ihr Herz schlägt für Eru, den Sohn von Jane und ihrem Häuptling, der auf Rata Station lebt. Auch Carol und Linda wollen lieber auf der Farm bleiben, wobei bei Carol sowieso bald der Umzug zu ihrem Verlobten ansteht. Ida und Karl einigen sich daher mit Cat und Chris, die die Kinder lieben, das diese natürlich auf Rata Station leben dürfen. Die Erbschaft an sie ist schon lange beschlossene Sache. 

Carol liebt und lebt für ihren Oliver und blendet dafür alles andere aus. Mara dagegen kämpft für jede Minute mit Eru da Jane etwas gegen eine Verbindung hat. Jane geht letztlich soweit, Eru in ein christliches Internat zu schicken nur um ihn von Mara fern zu wissen. Und Linda träumt von der Liebe, die sie nicht zu finden scheint. Ida wird dafür freudig überrascht. Ihr Bruder hat sich zum Reverend ausbilden lassen und eine Stelle in Neuseeland angenommen, um dem Vater aus Australien zu entkommen. Vor seinem Antritt in einer Missionarssation auf der Nordinsel wollte Franz die Gelegenheit nutzen und seine Schwester Ida besuchen. Diese ist hin und weg ihn wieder zu sehen, gleichzeitig auch etwas entnervt wie alle Anderen auch von seinem Rabensteinfeldgehabe. Franz seinerseits findet alle auf der Farm sehr gottlos, nur seine Nichte Linda schleicht sich in sein Herz. 

Cat und Chris sind auf einer Hochzeit eingeladen und wollen Linda mit den Söhnen der Familie bekannt machen. Damit Linda nicht alleine ist und Carol auch nicht alleine auf der Farm auf dumme Gedanken mit ihrem Oliver kommt, sollen die Beiden mit auf die Reise. Auf dem Schiff lernen sie Bill kennen, ein netter Mann und Soldat, der Aufgrund der Hau Hau Bewegung Rekruten für die Besiedlung auf der Nordinsel anwerben soll. Bill verguckt sich in Carol, weis natürlich um ihren Verlobten und hält sich daher wie ein Gentleman an die Etikette. Dennoch verbingt er mit den Schwestern nette Stunden. Als sie dann in einen mörderischen Sturm geraten nimmt er sich der beiden Frauen an sie zu schützen bis sie wieder Land unter den Füßen haben. 

Zurück auf Rata Station überschlagen sich die Ereignisse. Linda und Carol werden von Jane auf die Straße gesetzt. Oliver zeigt sein wahres Gesicht Carol gegenüber, Linda stürzt sich in eine fragliche Ehe und Mara muss Eru verlassen um auf die Nordinsel zu gehen. Auf alle drei Frauen wartet keine schöne Zukunft. Mara und Carol geraten in die Hau Hau Bewegung und Linda lernt das es nicht nur gute Mensch gibt. Da warten keine rosigen Zeiten auf die Familie. Ob sie letztendlich doch alle wieder gesund zueinander finden?

Ab der Hälfte nicht mehr aus der Hand zu legen!

Wie man wohl schon an dem Text hier sehen kann hält das Buch eine ganze Menge bereit. Im Vergleich zu dem ersten Teil sind hier die Überraschungen und Höhepunkte stapelweise vorhanden. Zwar beginnt der Roman träge und nimmt erst ab der Hälfte richtig Fahrt auf, dafür dann aber in so einem Tempo das man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Gerade wenn man denkt, dass ist der Kern der Geschichte, überrascht die Autorin mit einem neuen Ereignis das sich wunderbar in die Geschichte fügt. Sarah Lark nimmt wie immer geschichtliche Ereignisse auf und überträgt diese in ihren Roman. So ist dieses mal die Hau Hau Bewegung im Zentrum des Geschehens, verknüpft mit der Maori Kultur. Desweiteren wird über die Military Settlers gesprochen und über das Rettungsschiff das sich wirklich damals auf den Weg gemacht hat Schiffsbrüchige zu finden und Depots auf einsamen Inseln zu hinterlassen.

Die geschichtlichen Fakten mit der Geschichte zu verbinden ist Sarah Lark wie immer sehr gut gelungen. Die Charaktere sind alle unterschiedlich und eigenwillig. Einige verlaufen einer Veränderung durch, andere bleiben ihren Zügen treu. Was mir positiv bzw. negativ auffiehl beschreibe ich nun hier. Linda beispielsweise schien mir mit ihrem Verhalten zu dem Verhältnis von Fritz und Vera sehr seltsam. Normale Frauen würden kochen und Szenen machen bis sich die Wahrheiten offenbaren. Charaktere wie Vera kann ich patu nicht ausstehen, womit wohl auch das Ziel der Autorin erreicht wurde. Fritz begeistert durch seine Lebensfreude, verliert duch seine flatterhafte und Vera zugeneigte Art an Sympathie. Eru schien mir oft hilflos und verloren in einigen Situationen, in anderen männlich und stark. Sein Charakter wird sehr von der Liebe zu Mara geprägt. Mara dagegen wirkt erst lebenslustig und selbstbewusst und wird durch tragische Ereignisse ein Schatten ihrer selbst. Das tat mir sehr weh und lies sie als sympatischste Person erscheinen. Carol dagegen wirkt störisch und seltsam dadurch das sie die Ereignisse kaum verletzt zu haben scheinen. Die Eltern der Kinder waren für mich wie starr, statt vor Tragik zu sterben schienen sie alles so halbherzig mitzunehmen. Was bei den umständen einfach schräg war. Nichtsdestotrotz ist der Roman stimmig und lesenswert.

Schlussendlich möchte ich hier einen änlichen Punkt kritisieren wie auch schon im ersten Teil. Wobei ein Teil verbessert wurde. Ida traf Franz und auch das sie Briefkontakt zu ihrem Vater unterhält wird im zweiten Teil bekannt. Nur was wurde aus Idas Schwester? Diese lebte zuletzt auf der Nordinsel und da Ida da nun auch lebt war ein fehlendes zusammentreffen aller Geschwister doch seltsam. Aber mal sehen, vielleicht überrascht Lark uns im dritten Teil.


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